Als Hochschulkollektiv gegen sexualisierte Gewalt

Am 23. März werden Ursachen, Formen und Folgen von sexueller Belästigung zum Thema gemacht. Aus diesem Anlass kommen verschiedenste engagierte Personen zu Wort, wie beispielsweise das Kollektiv Dulifera.

Aktivismus als Mittel zum Zweck

Im Kollektiv Dulifera wird Aktivismus als Mittel genutzt, um Menschen zur Verantwortung zu ziehen. «Aktivismus bedeutet, öffentlichkeitswirksam auf eine Problematik hinzuweisen, und genau das machen wir», erklärt das Kollektiv im Interview. Dulifera setzt sich aus Student:innen der Universität Basel zusammen, die in einem offenen Brief an die Uni Forderungen gestellt haben. Sowohl die Reaktion der Uni auf ihren Brief, als auch der generelle Umgang ihrer Uni mit dem Thema sexualisierte Gewalt, sieht das Kollektiv Dulifera kritisch. Die Mitglieder des Kollektivs wünschen sich mehr konkrete Taten gegen sexuelle Belästigung statt «blosse Rechtfertigungen und Symbolpolitik».

Bekämpfung macht stärker

Inspiriert von einer Pflanze und deren Eigenschaften, versucht Dulifera ganz wie die Duliferapflanze (ein Springkraut) vorzugehen: Je mehr versucht wird die Verbreitung des Unkrauts zu bekämpfen, desto stärker schlägt dieses Springkraut über Schleuderfrüchte zurück und verbreitet sich umso mehr. Mit anderen Worten: Hindernisse versteht das Kollektiv als einen direkten Ansporn weiterzumachen. Als wichtiger präventiver Schritt im Kampf gegen sexuelle Belästigung an der Universität Basel wünscht sich das Kollektiv unter anderem ein obligatorisches Training, welches Mitarbeitende zum Thema sexualisierte Gewalt schult. Ihnen ist dabei wichtig, dass nicht nur neue Mitarbeitende geschult werden, sondern auch langjährige Professor:innen. Es fehle bei vielen Professor:innen und anderen Personen in leitenden Funktionen an Sensibilisierung für ihre Machtposition innerhalb der Universität, so eine Sprecherin des Kollektivs. Dulifera fordert deshalb auch ein umfassendes und echtes Hinterfragen von Machthierarchien. Es brauche einen reflektierten Umgang mit Machtpositionen und klare Solidarität und Parteilichkeit mit Betroffenen.

Am 23. März und danach

Für den Sexual Harassment Awareness Day organisiert das Kollektiv Dulifera um 12 Uhr eine Kundgebung vor dem Kollegienhaus und um 19 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Umgang ihrer Universität mit sexualisierter Gewalt im Hörsaal 215 des soziologischen Seminars.

Dulifera freut sich über neue Mitstreiter:innen und möchte sich gerne noch mehr mit anderen Hochschulkollektiven vernetzen, um sich auszutauschen und für den 23. März 2024 gemeinsam Aktionen zu planen: https://dulifera.wordpress.com/